Thema: Debatten
Übersetzt von El Perico Mendoza
Dieser Text wurde letztes Jahr von der Feministischen Gruppe „Comadres Púrpuras“ aus Venezuela auf dem Infoportal „Frontal 27“ publiziert. Eine ehemalige Chavistin erzählt über ihre Erfahrungen als Aktivistin der „Bewegung für eine Fünfte Republik (MVR), die sich 2006 mit der Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) zusammenschloss. Sie erkannte erst nach 19 Jahren, dass das militaristisch-chavistische/maduristische Regime nichts mit Emanzipation zu tun hat.
Ich war seit meinem 21. Lebensjahr in der staatliche Bürokratie angestellt. Vor über einem Jahr entschloss ich mich, nicht mehr für den Staat zu arbeiten.
Mein erster Job war als politische Beraterin in einer Sozialeinrichtung des Bundesstaates Vargas. Zu meinen Aufgaben gehörte die gesamte Verwaltung jener Institution, die gesamte Politik der Regierung zu bestärken und vor allem, alle von der Regierung geförderten Programme zu überwachen und zu kontrollieren. Es war kein einfacher Job. Ich habe studiert, gekämpft und gearbeitet. Mir war zu jener Zeit nicht bewusst, dass ich Teil einer Kooptationspolitik der Regierung war. Mein gesamter Aktivismus wurde vom Staat absorbiert. Ich dachte wirklich, dass ich die Welt vom Inneren der Bestie aus verändere. Einer älteren Dame gab ich mal einen Gehstock und sagte ihr, dass das nur Dank der Revolution möglich sei. Ich dachte: «Ich treibe die Veränderung voran». Continue reading Als mich der Staat adoptierte →